Inhaltsangaben

Das erste bibliothekswissenschaftliche Handbuch wurde vor 100 Jahren geschrieben: das Erbe von Károly Kudora.

SOMKUTI Gabriella

In der zweiten Hälfte des 19. Jh. war die Arbeit in den ungarischen öffentlichen und Privatbibliotheken durch die ausländische bibliothekarische Literatur sehr beeinflusst. Die Erschliessungspraxis folgte deutschen oder englischen Beispielen; das erste zusammenfassende bibliothekswissenschaftliche Werk auf ungarisch erschien 1893. Es war für unertahrene Bibliothekare geschrieben. Ein Drittel des Werkes gibt historische Kenntnisse, und die weiteren Teile erteilen praktische Kenntnisse mit vielen Beispielen aus dem Ausland. Das Buch betrachtet Bibliothekskunde als Wissenschaftsdisziplin. Das Buch hat viel Kritik in der zeitgenössischen Presse bekommen; die gelehrten Bibliothekare haben es z.B. wegen des Fehlens originaler Gedanken kritisiert. Obwohl dieses Werk heute in vielen Aspekten schon überholt ist, soll ihm grundlegende Bedeutung beigelegt werden. (S. 541-544)

 
Ethnische Bibliographie und Dokumentation in Ungarn vom Anfang bis zu unseren Tagen. Teil 1.

CHOLNOKY Győző – FUTALA Tibor – KERTÉSZ Gyula

Das Problem der ethnischen Minderheiten war schon seit 200 Jahren eine zentrale Frage im politischen und gesellschaftlichen Leben in Ungarn. Die etnische Frage betreffende Literatur war zuerst durch die Bibliographien der verschiedenen Wissenschaftszweige und in regionalen und ortskundlichen Bibliographien erschlossen. Die ersten Bibliographien, die sich völlig mit dieser Frage beschäftigt haben, sind vor dem und während des ersten Weltkrieges hauptsächlich in der Hauptstädtischen Bibliothek erschienen. Nach dem Friedensvertrag von Trianon wurden ethnische Forschungzentren geschaffen, die auch für die bibliographische und Dokumentationsarbeit verantwortlich waren. Dieser erste Teil des Beitrags beschreibt ausgewählte Bibliographien und Rundschauen der Ungarischen Gesellschaft für Auslandsbeziehungen, des Ungarischen Staatwissenschaftlichen Instituts, des Ungarischen Soziologischen Instituts, des Pécser Forschungsinstituts der Minderheiten und des Instituts der Minderheitsrechte an der Budapester Universität. Von den Zeitschriften zum Thema werden die Verdienste der Magyar Kisebbség (Ungarische Minderheiten, 1922-1942), herausgegebenen in Lugos, Rumänien, und Láthatár (Horizont, 1933-1944), redigierten von Zoltán Csuka hervorgehoben. (S. 545-560)

Informationsfachleute für Ungarn – eine abschliessende Bewertung des TEMPUS Programmes.

FÜLÖP Géza

In Juni 1993 hat der Lehrstuhl Bibliotheks- und Informationswissenschaft der Philologischen Fakultät der Lorand Eötvös Universität, die Fachhochschule Hannover, Fachbereich BID und die Rijkshogesschool Ijselland, Deventer eine Konferenz veranstałtet, aus dem Anlass der Abschliessung ihrer dreijährigen Zusammenarbeit im TEMPUS Programm. Die Teilnehmer referierten über die Formen der Zusammenarbeit, die praktischen und methodischen Tätigkeiten im Interesse der Modernisierung der bibliothekarischen Ausbildung in Ungarn. In der Beilage zum Bericht werden die einzelnen Gegenstände der Grundausbildung in Ungarn aufgeführt. (S. 561-571)

Unbegrenzter Sex in der Bibliothek?

KÖVENDI Dénes

Der Verfasser setzt sich mit den Ansichten von Miklós Eszenyi auseinander, und widerlegt Eszenyis Behauptungen Uber die Rolle und Wert der pornographischen Literatur. (S. 577-580)

Die Rolle der Zensur und der Geheimveröffentlichungen in Ungarn in den 80-er Jahren.

LŐRINCZ Judit

Der Beitrag betrachtet die wechselnde Rolle der Zensur in Abhängigkeit von der Stabilität und Rechtlichkeit der regierenden Behörden. Einige historische Beispiele Uber die Tätigkeit der Zensur in Frankreich, Österreich und Ungarn werden aufgeführt, aber hauptsächlich beschäftigt sich der Beitrag mit den Geheimveröffentlichungen, den so genannten Samizdat der 80-er Jahre in Ungarn. Die Verfasserin beschreibt auch die Formen der Zensur in den 60-er und 70-er Jahren, unter anderem die Qualifikation der Werke als ?unterstützt”, ?toleriert”, ?verboten”. Sie versucht, die Foren zu identifizieren, die durch die Dissidenten neben den offiziellen Institutio-nen der ?sanften Diktatur” ins Leben gerufen worden sind, um ihre Meinung äussern zu können. Ein charakteristischer Beispiel der Bemühungen um Öffentlichkeit und den freien Zugang zu Informationen ist die Öffnung der vorherigen ?Sammlung Verbotener Veröffentlichungen” in der Nationalbibliothek Széchényi. (S. 581-585)

 

Kategória: 1993. 4. szám | A közvetlen link.

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