46. évfolyam, 2000. 1-2. szám
Archívum
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Irrweg oder Torso? Die Gründung der Bezirksbibliotheken vor 50 Jahren

TÓTH Gyula

Die Bezirksbibliotheken existierten in Ungarn in der Periode 1949-1951 mit der primären Funktion, Volksbibliotheken zu gründen, im wesentlichen das öffentliche Bibliothekswesen neu zu organisieren. Sie arbeiteten parallel mit den Stadtbibliotheken, aber unabhängig von ihnen, hatten einen Kernbestand und versorgten mit Depotbestand die kleinen Dorfbibliotheken. Aufgrund Quellen von Archiven und individuellen Gesprächen versucht der Autor darzustellen, welche Rolle die Bezirksbibliotheken in der Entwicklung des ungarischen Bibliothekswesens spielten. Die Konzeption war richtig, denn sie erzielte die Schaffung einer Netz von Öffentlichen Bibliotheken, erkennend: nur ein System ist fähig, umfassende Dienstleistungen zu sichern. Die Verwirklichung der Konzeption misslang: man kehrte – wegen ungenügender Voraussetzungen (Betonung der Quantität, Aufklärer-Prinzipien, schwacher Bestand und Auswahl, Personal mit unzureichender Ausbildung usw.) – zu dem Volksbibliothekschema zurück. Diese Bestrebungen gehören zur Gestaltung der modernen Öffentlichen Bibliotheken und sind wichtige Durchbruchsversuche – der Public Library Bewegung ähnlich –, die wegen der Befolgung des sowietischen Beispiels sich deformiert haben. Die Bezirksbibliotheken wurden 1952 durch das hierarchisch strukturierte System der Komitats- und Kreisbibliotheken abgelöst, das sich zur Verwaltungsstruktur anschloss. Wegen der Widersprüche und der noch offenstehenden Fragen sollte man dieses Thema noch mit weiteren Forschungen erklären.

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