Jahrgang 45. 1999. Heft 2.
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Die verschiedene Techniken der Informationsrecherche, die Schüler und die Umgebung
KATSÁNYI Sándor

In den vergangenen 20 Jahren bürgerte sich die Wichtigkeit der Schulung für selbständige Buch- und Bibliotheksnutzung im Studium in der Denkweise der Lehrer und Bibliothekare ein. Es wurde bei inhaltlicher Aktualisierung des anzueignenden Wissens klar, dass nicht nur eine inhaltliche, sondern auch eine methodische Modernisierung nötig sei. Die Aneignung der Mittel soll sich im weiteren in zwei Stufen abspielen: in der Grundstufe sollten die Funktionen je eines Typus kennengelernt werden, in der zweiten (Entwicklungs)stufe sollten schon Stützpunkte zur kritischen Behandlung der sich anbietenden Wahl den Schülern zur Verfügung gestellt werden. Das Verhältnis der tradionellen und der elektronischen Auskunftsmittel soll auch neuerlich überlegt werden. Die grundlegenden Auskunftsmittel (Bibliographien, Nachschlagewerke, Lexika, Kataloge) sind auch noch in traditioneller Form da, aber man soll sich auf ihre Benutzung im elektronischen Format vorbereiten. Die herkömmlichen Zettelkataloge und die Suche mit der hierarchischen Dezimalklassifikation werden bald in den Hintergrund geraten, und durch beigeordnete Recherche-Systeme mit natürlicher Sprache abgewechselt werden. Die Schüler müssen sich die Logik der Recherche und die logischen Schritte der Recherche mit Suchkriterien unbedingt aneignen. Es wäre wünschenswert, einen Unterrichtsfach einzuführen, in dem im breiten Sinne des Wortes allgemeine EDV-Kenntnisse und die inhaltlichen und technischen Fragen der Erschliessung von Informationen dargeboten wären. Es sollte die Frage-Kultur der Schüler - im weiteren Sinne: die Frage-Kultur der Gesellschaft - entwickelt werden.

Széchényi Nationalbibliothek
Bemerkungen (2000/04/19)