Systemwechsel in der Széchényi Nationalbibliothek: von DOBIS/LIBIS zu AMICUS
HORVÁTH Ádám
Im August 1997 bekam die Nationalbibliothek von dem Ministerium für Bildung and Kultur die Genehmigung, eine Ausschreibung für den Bezug eines,neuen integrierten Systems statt des alten DOBIS/LIBIS-Systems zu veranstalten. Die Unternehmung sollte im Rahmen eines öffentlichen Beschaffungsverfahrens unter Druck von Terminen und strengen Regeln abgewickelt werden. Zur Abwicklung der Ausschreibung und zur Fertigung des Vertrags wurde die Inteltrade AG aufgefordert. In der Ausschreibung wurden die Standpunkte der Bibliothek detailliert formuliert and ihre Ansprüche gewichtet angegeben. Die Forderungen der Nationalbibliothek machten etwa 600 Punkte aus. Es wurde von dem neuen System erwartet, sowohl die Katalogisierung, als auch die Fremddatenübernahme zu unterstützen. Die weiteren Anforderungen waren: Verwaltung der Authority-Files, manueile Modifizierung der Daten des Zentralkatalogs, Uploading gegenwärtiger DOBIS/LIBIS-Katalogisaten, der Datenbank Katal (ausländische Bücher) und NPA (ausländische Periodika), Benutzung mehrerer Datenbanken mit Z39.50 und HTTP, Recherche für alle Felder, Zugriff zum Internet, HunMARC-Downloading usw. Der Sieger der Ausschreibung wurde die InterSoft GmbH; die Software heisst AMICUS. Das System wurde ursprünglich für die Kanadische Nationalbibliothek entwickelt (früher wurde auch dort das System DOBIS/LIBIS benutzt), später gelang aber das Eigentumsrecht zur Firma EIiAS in Leuven. AMICUS basiert sich auf dem Oracle relationelle DBMS, mit Fulcrum-Indexierung. AMICUS ist eine Client-Server Software. Der Online-Kataiog heisst Libri-Vision, er hat eine Web-Oberfläche, man kann zur gleichen Zeit in mehreren Bibliotheken recherchieren. AMICUS in der Széchényi Nationalbibliothek wird englisch- und ungarischsprachig sein; dle ungarische Version wird mit HUNMARC kompatibel sein. Diese Ausschrelbung enthielt nicht die nötigen Computer für die Client-Programme, die im Rahmen eines anderen Verfahrens zu beziehen sind. Das Programm dauert zwei Jahre lang: das System wird 1998 gestartet werden, das nächste Jahr dient der Garantie und der Entwicklung. Das neue System ist benutzerfreundlich, hilft die Teilnahme an der einheimischen und internationalen Kooperation (ONE2, KözeIKat, MOKKA), ermöglicht die Behandlung des Zentralkatalogs und kann auch die Titelmeldungen on-line empfangen.