Inhaltsgaben

Die 110-jährige Somogyi-Bibliothek seit zehn Jahren im neuen Gebäude

TÓTH Béla

Nachdem 1880 die Stadt Szeged vom Hochwasser getroffen war, hat ihr der Domherr von Esztergom, Károly Somogyi seine wertvolle Buchsammlung von 43.000 Bänden geschenkt. Die Schenkung war keine leichte Sache: die Stadt Esztergom hat sich beleidigt, und auch die Szegediner haben das Geschenk von Somogyi nicht in geeigneter Weise eingeschätzt. Heute ist es schon klar, dass er mit seiner Sammlung die kulturelle Entwicklung der Stadt begründet hat. Diese Sammlung wurde der Kern der späteren Komitatsbibliothek, die seitdem auch den Namen des Geschenkgebers trägt. Der Beitrag ist ein kurzes, geistreiches Abbild der Geschichte der Bibliothek, in dem auch die schweren finanziellen Sorgen von heute figurieren. (S.11-14)

 
Die Sammlung von Károly Somogyi in der Somogyi-Bibliothek von Szeged

NAGY Erzsébet

Károly Somogyi, der Domherr von Esztergom, hat im April 1880 seine Bibliothek der Stadt Szeged angeboten. Die wertvolle Sammlung hat während Jahrzehnte das kulturelle und wissenschaftliche Leben der Stadt bestimmt. Die Bibliothekskonzeption des Begründers, die sowohl die Bildung als auch Wissenschaft berücksichtigt, ist bis heute vorbildlich. Der Wert der Sammlung ist in ihrer enzyklopädischen Gänze, aber es gibt in ihr auch manche Raritäten. Im vergangenen Jahrhundert hat sich die Sammlung zu 740.000 Bänden vergrössert, und hat ihre originelle Funktion bewahrt. Seit 1984 arbeitet die Bibliothek in einem neuen Gebäude. Von ihren Spezialsammlungen ist die Vasváry-Sammlung mit Zeitungsausschnitten zum Thema amerikanisches Ungarntum hervorragend. (S.15-19)

 
Eine Sammlung von amerikanischen ungarischen Biographien – aus Washington nach Szeged

KÓRÁSZ Mária

Die Vasváry-Sammlung der Szegediner Somogyi-Bibliothek, die sich mit dem amerikanischen Ungarntum, mit den amerikanischen ungarischen historischen Beziehungen beschäftigt, hat 1994 eine amerikanische Sammlung von ungarischen Biographien erhalten. Die Materialien (3600 Seiten mit Angaben von 930 amerikanischen Ungarn) wurden von der Washingtoner Kongressbibliothek an die Vasváry-Sammlung im Rahmen ihrer Tauschbeziehungen geschenkt. Diese Biographiensammlung gehörte der Hungarian Reference Library (HRL) (begründet in New York, 1937), die zur Veröffentlichung eines amerikanischen ungarischen Lexikons Daten gesammelt hat. Als aber im Dezember 1941 Ungarn den USA den Krieg erklärt hat, wurde die HRL geschlossen und ihr Vermögen beschlagnahmt. 1953 wurden die Materialien der HRL an die Kongressbibliothek übergeben. Bis 1991 blieb die Sammlung praktisch unberührt. Dann wurde es beschlossen, sie auf Mikrofilm aufzunehmen. Diese Arbeit wurde 1993 fertig, die fünf Mikrofilmrollen sind von der Kongressbibliothek zu bestellen. Die Sammlung wurde danach der Stadt Szeged übergeben, wo sie den Forschern seit anderthalb Jahren zur Verfügung steht. (S. 20-22)

 
Die Lage und Finanzierung von Forschungen zur Buch- und Bibliotheksgeschichte in Szeged,1980-1995

MONOK István

Der Welttendenz entsprechend bewegen sich auch in Ungarn die Humaniora in die Richtung der Theorie. Geschichte wird aus der Hochschulausbildung, Forschung hinausgedrängt, ohne dass die Quellen der Kulturgeschichte systematisch erschlossen worden wären. Die Disziplin Buch- und Bibliotheksgeschichte ist in einer besonders schlimmen Lage bezüglich des Karpatenbeckens, weil sich kein selbständiges Institutionssystem der Forschung und Ausbildung entwickeln konnte.

In Szeged wurde vor 15 Jahren mit organisierter Forschung zur Erhebung der Bildung im Lesen in Ungarn in der Frühneuzeit begonnen. Diese Forschungsrichtung kämpft mit denselben Sorgen, die dieses spezielle Wissenschaftsgebiet betreffen. Der Beitrag berichtet über die forschungsorganisatorischen Techniken, mit denen die als Fallstudien präsentierten Forschungen bis heute ergebnisvoll durchgeführt werden konnten.

Zur Bewahrung der Erfolge der Forschungen ist es taktisch grundlegend, Buchgeschichte als Hilfswissenschaft jener Wissenschaften annehmen zu lassen, die Forschungs- und Ausbildungsinfrastruktur besitzen. So existiert z.B. die geschichtliche Forschung der Lesematerialien in Szeged im “Mondhof’ literaturgeschichtlicher Forschung und Ausbildung. Die buchgeschichtlichen Untersuchungen im weitesten Sinne sind einerseits in Einheit mit kulturhistorischen Forschungen durchzuführen, andererseits soll die Kultivierung ihrer einzigen Disziplinen (Bibliographien, Druckgeschichte, Bibliotheksgeschichte, Besitzerforschung usw.) koordiniert werden, und die Ergebnisse sollen als Teil der Bibliotheksarbeit und ein wichtiges Element der ostsgeschichtlichen Forschungen veröffentlicht werden. Frühneuzeitliches Ungarn bedeutet praktisch das Karpatenbecken, deshalb ist die Zusammenarbeit mit rumänischen, slowakischen, kroatischen und österreichischen Forschern und die gemeinsame Teilnahme an europäischen Forschungsprogrammen sehr wichtig.’ (S. 23-29)

 
Vorschlag zur Umgestaltung des ungarischen Bibliothekssystems und zur Rationalísierung der Kostenwirtschaft

ZSIDAI József

Das ungarische Bibliothekssystem benötigt Umgestaltung. Die Ursachen dafür sind die folgenden: 1) die Bibliotheksstruktur stagniert seit 40 Jahren, 2) wegen finanziellen Schwierigkeiten können die Bibliotheken nicht wirksam arbeiten. Die Lösung liegt in der rationelfen Wirtschaft, in Sparsamkeit, in der besseren Benutzung der Kraftquellen, in der Umgruppierung. Die Summe von ca. eine Milliarde Forint ist aus eigenen Quellen zu entnehmen, und sie ist auf die Entwicklung anderer Bibliotheksgebiete zu wenden. Der Verfasser empfiehlt die Schliessung von fünf grossen Spezialbibliotheken mit nationalen Aufgaben (auf den Gebieten der Technik, Landwirtschaft, Medizin, Pädagogik und ausländischen Literatur), und die Umwandlung der Komitatsbibliotheken in Stadtbibliotheken. Die dadurch gewonnenen Summen sollten dem Bibliothekswesen zurückgegeben werden. Der Verfasser überblickt die Tätigkeit der Spezialbibliotheken, deren Schliessung er empfiehlt, und behauptet, dass ihre Aufgaben von den Universitätsbibliotheken der betroffenen Fachgebiete übernommen werden können.

Im weiteren äussern die Leiter der betroffenen Bibliotheken ihre Meinung über den Vorschlag. Sie alle bemängeln, dass József Zsidai ihre Tätigkeit bewertet, ohne sie besucht zu haben, ohne Kenntnis ihrer wirklichen Lage, Tätigkeit, wirtschaftlichen Indizen – aufgrund Vermutungen. Er betrachtet die Mehrkosten der Schliessung, Umorganisation, die Raumprobleme der Universitätsbibliotheken usw. nicht. Die Bibliotheksleiter widerlegen auch, dass das gewonnene Geld das sich unter verschiedenen Ministerien verteilt – dem Bibliothekswesen zurückgegeben werden konnte, insbesondere für Zwecke der Entwicklung von Universitäts- und Stadtbibliotheken. (S. 30-43)

 
Ausblick

BERKE Barnabásné: Die 23. internationale ISBN-Beratung. Bericht über die Benutzung von ISBN in Ungarn und im Ausland.

(S. 81-85)

 
ARMSTRONG, J.C. – MEDEWAR, K.: Untersuchungen zur Qualität der im Vereinigten Königreich benutzten Datenbanken.

Investigation into the quality of databases in general use in the UK.

Zusammenf.: Drótos László (S. 86-95)

 
Die Verwendung von SGML im Verlagswesen.

Applying SGML to publishing process

(Übers.: Zsadon Béla) (S. 96-98)

 
“Bibliothek zu vermieten!” Literaturbericht M. FÜLÖP Géza (S. 99-103)

 
Buchbesprechungen

 
Die Gemeinschaftsinformation .

MATTHEW, Howard: Community Information. A manual for beginners.

(Rez.: M. Fülöp Géza) (S.105-105)

 
Man soll damit schon in der Kindheit beginnen!

ROGERS, Rock: Teachin g information skills.

(Rez.: M. Füiöp Géza) (S.107-108)

 
Wie gross ist die Summe zur Bucherwerbung pro Einwohner in den englischen Bibliotheken?

Public libraries and their book funds. A report from the National Book Committee.

(Rez.: Szabó Eszter) (S.108-110)

 

Kategória: 1996. 1. szám | A közvetlen link.

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